Polytechnische Schulen

Aufgabe

Die Polytechnische Schule schließt an die 8. Schulstufe an und umfasst eine Schulstufe. Sie hat auf das weitere Leben, insbesondere auf das Berufsleben, dadurch vorzubereiten, als sie die Allgemeinbildung der Schülerinnen und Schüler in angemessener Weise zu erweitern und zu vertiefen, durch Berufsorientierung auf die Berufsentscheidung vorzubereiten und eine Berufsgrundbildung zu vermitteln hat. Die Schülerinnen und Schüler sind je nach Interesse, Neigung, Begabung und Fähigkeit für den Übertritt in Lehre und Berufsschule bestmöglich zu qualifizieren sowie für den Übertritt in weiterführende Schulen zu befähigen. Die Polytechnische Schule ist für Schülerinnen und Schüler, die die 8. Schulstufe erfolgreich abgeschlossen haben, die 9. Schulstufe.

Eine Orientierungsphase am Beginn des Schuljahres dient der Schülerin/dem Schüler zur Abklärung des anzustrebenden Berufsfeldes und der Einsicht in das Zusammenwirken der Berufe im Wirtschaftsleben sowie dem Aufbau einer entsprechenden Lernmotivation für das Schuljahr. Der Schülerin/dem Schüler soll die Möglichkeit geboten werden, möglichst alle an der Schule zur Wahl angebotenen Fachbereiche kennenzulernen. Die Einbindung von berufspraktischen Tagen ist sinnvoll.

Der Polytechnischen Schule sind viele Bildungs- und Erziehungsaufgaben gestellt, die als Kombination inhaltlicher und methodischer Anforderungen zu verstehen sind und fächerübergreifend im Zusammenwirken vieler oder aller Unterrichtsgegenstände zu bewältigen sind (Unterrichtsprinzipien):

- Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt
- Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern
- Interkulturelles Lernen
- Leseerziehung und Sprecherziehung
- Medienerziehung
- Musische Erziehung
- Politische Bildung (einschließlich staatsbürgerlicher Erziehung)
- Sexualerziehung
- Umwelterziehung
- Verkehrserziehung
- Vorbereitung auf neue Techniken, insb. Kommunikations- und Informationstechniken
- Wirtschaftserziehung (einschließlich Sparerziehung und Konsumentenerziehung)

Inhalte

Der Lehrplan sieht Leistungsgruppen in Deutsch, Mathematik und Englisch, Wahlmöglichkeiten von Unterrichtsfächern, ein vermehrtes Angebot von Freigegenständen und unverbindliche Übungen vor.

Dauer: 1 Jahr

Leistungsgruppen

In Deutsch, Mathematik und Lebender Fremdsprache wird in drei Leistungsgruppen unterrichtet, damit die Schülerinnen und Schüler ihrem Vorwissen entsprechend gefördert werden können.

Mit der Einführung des neuen Lehrplans ist eine entscheidende Qualitätsverbesserung gelungen, die direkt auf die Berufs- und Lebensplanung der Jugendlichen gerichtet ist und über die Berufsschule den Weg zur Berufsreifeprüfung öffnet.

Fachbereiche (Wahlpflichtbereiche)

Neben Pflichtgegenständen sind es vor allem die Fachbereiche, die konkret auf die Bedürfnisse der Jugendlichen in der Region eingehen.
Die Fachbereiche eröffnen eine Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten und die abgestimmte Fortsetzung des Bildungsweges in weiterführende Schulen.
Entsprechend den beruflichen Interessen der Schülerinnen und Schüler und den Möglichkeiten am Standort sind daher, möglichst viele verschiedene Fachbereiche den Schülerinnen und Schülern zur Wahl anzubieten.
Jede Schülerin/jeder Schüler hat einen Fachbereich zu wählen:

• Fachbereich Metall
• Fachbereich Elektro
• Fachbereich Bau
• Fachbereich Holz
• Fachbereich Handel-Büro
• Fachbereich Dienstleistungen
• Fachbereich Tourismus

An jedem Standort sind je nach Schülerzahl in Abstimmung mit den ausstattungsmäßigen Gegebenheiten mindestens drei verschiedene Fachbereiche anzubieten, wobei ausstattungsmäßige Verbesserungen zur Erweiterung des Angebotes beitragen.
Die Fachbereiche können auch klassen- oder schulübergreifend geführt werden.
Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen kann vorgesehen werden, dass die Fachbereiche Metall und Elektro, Bau und Holz sowie Dienstleistungen und Tourismus kombiniert oder auch in Form einer inneren Differenzierung geführt werden.
Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen kann auch ein im Lehrplan nicht enthaltener Fachbereich vorgesehen werden.

Berufspraktische Woche, Exkursionen und Betriebsbesichtigungen

Parallel zum Fach Berufskunde werden regelmäßig Betriebsbesichtigungen durchgeführt, damit die Schülerinnen und Schüler einen besseren Einblick in die Arbeitswelt gewinnen. Im Rahmen der berufspraktischen Woche dürfen die Schülerinnen und Schüler der Polytechnischen Schule ausgewählte Betriebe besuchen. Dabei können sie sich ein klareres Bild über ihren gewünschten Beruf machen und genauere Informationen einholen.

Externistenprüfung

Es ist möglich, auch über die Polytechnische Schule eine Externistenprüfung abzulegen. Auskünfte erteilen die jeweiligen Schulqualitätsmanagerinnen und Schulqualitätsmanager und die Bildungsdirektion für Tirol.

Mag. Dr. Werner Mayr
Leiter des Bereiches Pädagogischer Dienst
Bildungsdirektion für Tirol
6020 Innsbruck, Heiliggeiststraße 7
Tel. (0512) 9012-9290

Stand: März 2011 / April 2014 / März 2020